Piezo-Tonabnehmer

Begonnen von Minne, 18. Feb 2011, 21:18:55

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (29 Antworten, 7.471 Aufrufe)

Minne

Moin!

Ich habe herausgefunden, dass es tatsächlich ein Lötgerät im Haus gibt und wollte mich jetzt mal daran machen mit (noch nicht bestellten) Piezo-Elementen meinen Eigenbau zu elektrifizieren. Als absoluter Lötneuling will ich mich dann aber mal erkundigen ob ich alles richtig verstanden habe ;D

Grundprinzip: Ich brauche ein Piezoplättchen. Ich brauche ne Klinkenbüchse. An dem Piezzoplättchen sind zwei Kabel, davon wird je eins an je einen Kontakt der Büchse festgelötet. Welchen ist egal Dann noch beides am Instrument anbringen, das Piezzoelement unters Soundboard kleben und die Klinke irgendwo befestigen - fertig. Oder?

Günstig gibts übrigens beides bei Conrad:

http://www.conrad.de/ce/de/product/710397/PIEZOELEMENT-EPZ-27MS44W/0235311&ref=list
http://www.conrad.de/ce/de/product/732761/KLINKENBUCHSE-MONO-ISOLIERT-63-MM/SHOP_AREA_17367&promotionareaSearchDetail=005

Spielen eigentlich Impedanz und Resonanzfreqzenz irgend eine Rolle für die Auswahl des Plättchens?

Und was muss ich tun wenn ich mehrere Piezos in Reihe schalten will? Das soll ja bei der richtigen Positionierung einen wärmeren Klang erzeugen. Einfach mehrere Kabel an den selben Kontakt anlöten?

losguidos

#1
Hi Minne,

erstmal viel Erfolg bei Deinem Eigenbau  :D

Zitat von: MinneUnd was muss ich tun wenn ich mehrere Piezos in Reihe schalten will? Das soll ja bei der richtigen Positionierung einen wärmeren Klang erzeugen. Einfach mehrere Kabel an den selben Kontakt anlöten?

Wo hast Du das denn gelesen? Ich bin jetzt kein großer Piezo-Plättchen-Nutzer, aber wodurch soll denn der Klang wärmer werden (wahrscheinlich ist weniger Höhenbetont gemeint)? Es gibt wohl eher eine günstige und ungünstigere Position für das Piezo-Element. Bestenfalls handelst Du Dir durch das Zusammenschalten Frequenzauslöschungen ein... aber Eigenbau macht schlau! Also vielleicht einfach mal ausprobieren :D

VG

Minne

Hey Losguidos!

Das habe ich hier her: http://windworld.com/tools-techniques-ideas/another-important-consideration-for-multiple-piezos/. Kurzzusammenfassung: Ja es gibt Phasenauslöschungen und nein, das ist nicht unbedingt ein negativer effekt. :D

Ich denke die Tatsache, dass Shadow Transducer mit 2-3 Piezos verkauft spricht auch dafür, dass das sinnvoll sein kann. Und da die Einzelteile eh so billig sind... warum nicht versuchen?

hoaloha

Jawohl,
das nenne ich Pioniergeist, weiter so  

Minne

Ausführliche Informationen habe ich hier gefunden: http://www.cbgitty.com/content/view/34/43/

allesUkeoderwas

gut, daß es Goggel gibt....

ich hab mal gelesen, daß die Piezos wegen der hohen Spannung immer in den high-Input des Amp sollten...

Ab wann wird die Reihenschaltung von Piezos eigentlich für den Menschen gefährlich ? Hochspannung, Funkenflug  und so !  

Hat schon mal jemand mit den Piezos aus dem Feuerzeug experimentiert ?...  Das gibt Muzik, bei der die Funken sprühen....   :twisted:
Ukulelen: Nur Schrott

Floyd Blue

Zitat von: allesUkeoderwasgut, daß es Goggel gibt....

ich hab mal gelesen, daß die Piezos wegen der hohen Spannung immer in den high-Input des Amp sollten...

Ab wann wird die Reihenschaltung von Piezos eigentlich für den Menschen gefährlich ? Hochspannung, Funkenflug  und so !  

Hat schon mal jemand mit den Piezos aus dem Feuerzeug experimentiert ?...  Das gibt Muzik, bei der die Funken sprühen....   :twisted:

Hahaha! Das ist superlustig! Aber was ist Goggel?

UliS

Zitat von: Floyd BlueAber was ist Goggel?
Eine Suchfunktion für Mobiltelefone über Bilder, siehe: http://www.google.com/mobile/goggles/

Hier  ist ein Video dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=Hhgfz0zPmH4

Floyd Blue

#8
Vielen Dank Uli! Mein Mobiltelefon kann solche Sachen nicht. Dafür kann ich damit telefonieren und SMS versenden und empfangen (sonst nix).

@AllesUkeoderwas: Ich habe schon mit Feuerzeugpiezos experimentiert, aber die schmecken nicht.

@Minne: Lass Dich nicht vom Experimentieren abbringen.

allesUkeoderwas

Genau !!!

Falls es nichts wird, benutzt Du deine Uke zur Hamster-Rettung...

http://www.youtube.com/watch?v=snxuwPc1NpU     :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

losguidos

Hallo Minne,

also wenn Du mich fragst, halte ich diese Multi-Piezo-Technik für wenig sinnvoll. Da scheint jemand an das Motto \'viel hilft viel\' zu glauben. Wenn Du die gleichen Piezos an unterschiedlichen Stellen benutzt löscht Du (je nach Abstand) zwar unterschiedliche Frequenzen aus, aber irgendwelche Frequenzen löscht Du immer aus. Dadurch wird der Klang aber nicht besser. Wenn Du wirklich bestimmte Frequenzen reduzieren/manipulieren möchtest, machst Du das besser nachträglich (z.B. mit einem Equalizer).

Durch die Stelle, an dem man das Piezo anbringt, beeinflußt man natürlich den Klang. Aber irgendwo gibt es eine Stelle, die für Deine Ohren ausgewogen klingt und die gilt es zu finden. Was sollte denn das zusammenmischen mehrerer Piezoas klanglich bringen? Das Du das mummelige mit dem spitzen mischst? Mir kommt das sehr unlogisch vor, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren  :D

VG

Floyd Blue

#11
Um hier auch noch etwas Sinnvolles zu erzählen:

Ich benutze eigentlich immer ein einzelnes Plättchen und suche mir von außen, also auf der Decke des Instruments, die Stelle, wo es am besten klingt. Experimente mit zwei Plättchen haben keine großen Unterschiede zu denen mit einem ergeben, also belasse ich es bei einem.

Was vielleicht noch etwas bringen könnte, wäre das Signal einer Elektret-Mikrofon-Kapsel ein wenig hinzuzumischen. Das kenne ich aber nur von Beschreibungen und habe es noch nicht selbst versucht. Jedenfalls benötigt man dazu noch ein wenig Elektronik.

Wenn man den Klang \"weicher\" machen will, kann man einen Kondensator parallel zum Piezo anlöten. Der nimmt, je nach Wert, mehr oder weniger Höhen aus dem Signal (genauer leitet die hohen Frequenzen zur Masse ab).

Wenn man lange Kabel verwenden will (> 3 m) sollte man einen Impedanzwandler möglichst nahe am Tonabnehmer verwenden. Damit werden die tiefen Frequenzen nicht beschnitten. Dazu kann man prinzipiell auch ein Effektgerät mit hochohmigem Eingang verwenden.

Die Resonanzfrequenz und Impedanz, die in den technischen Angaben bei Conrad stehen beziehen sich auf den Einsatz des Piezos als Summer, also als Ausgabegerät. Als Eingabegerät sind die Teile wohl viel hochohmiger. Über die Resonanzfrequenz in dem Fall kann ich jetzt nichts sagen. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass Plättchen mit kleinerm Durchmesser (evtl. höhere Resonanzfrequenz) besser klingen, als größere. Mit Durchmessern <= 30 mm war bei mir aber immer alles ok.

Ookoolaylay

Also wenn man einen Piezo anlötet hat man am Ende doch immer ein Klinkenkabel dran hängen oder versteh ich da was falsch?
Wenn man jetzt aber akustisch spielen will, stört das Kabel doch nur. Kann man da nicht einen Ausgang für ein Instrumentenkabel machen wie bei E-Uken?

Floyd Blue

Zitat von: OokoolaylayAlso wenn man einen Piezo anlötet hat man am Ende doch immer ein Klinkenkabel dran hängen oder versteh ich da was falsch?
Wenn man jetzt aber akustisch spielen will, stört das Kabel doch nur. Kann man da nicht einen Ausgang für ein Instrumentenkabel machen wie bei E-Uken?

Ja und ja.

Minne

Zitat von: losguidosHallo Minne,

also wenn Du mich fragst, halte ich diese Multi-Piezo-Technik für wenig sinnvoll. Da scheint jemand an das Motto \'viel hilft viel\' zu glauben. Wenn Du die gleichen Piezos an unterschiedlichen Stellen benutzt löscht Du (je nach Abstand) zwar unterschiedliche Frequenzen aus, aber irgendwelche Frequenzen löscht Du immer aus. Dadurch wird der Klang aber nicht besser. Wenn Du wirklich bestimmte Frequenzen reduzieren/manipulieren möchtest, machst Du das besser nachträglich (z.B. mit einem Equalizer).

Durch die Stelle, an dem man das Piezo anbringt, beeinflußt man natürlich den Klang. Aber irgendwo gibt es eine Stelle, die für Deine Ohren ausgewogen klingt und die gilt es zu finden. Was sollte denn das zusammenmischen mehrerer Piezoas klanglich bringen? Das Du das mummelige mit dem spitzen mischst? Mir kommt das sehr unlogisch vor, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren  :D

VG

Ich weiss nicht, hast du den verlinkten Text gelesen? Ich finde das Argument, dass du auch bei einem unverstärkten Instrument immer Auslöschungen hast, da das Instrument ja nicht nur eine kleine Lautsprechermembran hat die schwingt sondern ganz verschiedene Teile Schall abgeben, und dass eben dies zu dem natürlichen Klang beiträgt, überzeugend.

Ich meine, ich hab natürlich keine Ahnung, aber wenn ich von der Vorgehenweise her alles richtig verstanden habe, dann müsste ein zweiter Piezo echt leicht zu realisieren sein. Und wenns nichts bringt mache ich den halt wieder ab *schulterzuck*.

@Floyd

Vielen Dank für deine klärenden Hinweise. Das mit der Mikrophonkapsel klingt interessant. Das Problem beim direkt-mischen ist die Impedanz, oder? Sowas zu löten traue ich mir noch nicht zu, zumal ich Schaltkreise nicht verstehe... aber mal sehen so als Perspektive. So ein Kondensator würde dann doch praktisch als Filter arbeiten, oder? Das würde ich wahrscheinlich lieber durch Equalizing erzielen.