Richtlinien/Konventionen für Korpus-Größe?

Begonnen von Rena, 30. Jul 2011, 12:49:03

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Rena

Gibt es eigentlich Richtlinien oder Konventionen hinsichtlich der Korpusgröße der einzelnen Mensuren? Und was genau bewirkt ein größerer Korpus (z.B. Jumbo-Korpus einiger Brüko\'s), abgesehen vom anderen Spielgefühl?

Auf dem letzten Stammtisch haben wir festgestellt, daß der Korpus meiner neuen Honu trad. Concert viel größer als der der anderen anwesenden Concert Uken ist und nur einen kleinen Tacken kleiner als der einer Kala Jazz Tenor...

Vergleich mit meiner Stagg UC80S (liegt genau am Halsansatz mittig auf):


Frontalvergleich:

LokeLani

Das ist ein grosses Thema, das du da anschneidest. Im Bau eines Instrumentenkörpers steckt viel Wissen und Erfahrung.
Nicht umsonst gibt es so viele verschiedene Bauweisen. Über Gitarrenbau gibt es dicke Bücher. Ähnliches Wissen steckt wohl in Ukulelen. Nicht nur die Form des Korpus, auch die Dicke des Holzes, die Verstrebungen im Korpus, natürlich das Holz selber haben Einfluss auf den Klang.
Die Brüko Jumbo kling sehr kräftig, ich denke, sie ist vergleichbar mit dem Klang einer Tenorukulele, sie hat in etwa die gleiche  Korpus-Grösse wie eine Kala Tenor.

Ich bin gespannt, über die weiteren Beiträge in diesem Thread, v.a. von den erfahrenen Bastlern im Forum!

ukeman1

#2
Hi !

Mich würde auch mehr zu diesem Thema interessieren . Ich glaube auch das es da sehr viel  Theorie und noch viel mehr Wissen aus Versuchen vorhanden sein wird ....

Gruss  Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

Rena

Vieleicht kann der liebe Volker (CADzenklo) mal etwas dazu sagen. Er hat ja schon unterschiedliche Korpus-Formen gebaut...

lelopa

Ja,ja - Honu....für meine Big Island habe ich auch noch keinen Koffer gefunden! Vielleicht geht nur ein Tenor-Case?!?
Obwohl laut eines threads hier ein Ko\'olau-Concercase passen soll....bloß woher nehmen...
Was wollte ich bevor ich off-topic wurde?
ach so:
habe im Internet gelesen (weiß nicht mehr wo), daß gerade die Konzertukulele eine \"nicht genormte Zwischengröße\" ist.

Rena

Zitat von: Lucky L\'Ukehabe im Internet gelesen (weiß nicht mehr wo), daß gerade die Konzertukulele eine \"nicht genormte Zwischengröße\" ist.

Ah, das ist ja interessant!

Zum Koffer: Genau, der Ko\'olau Concert-Koffere paßt. Ansonsten sollten auch alle gehen, die am Headstock breiter sind. z.B. so: TGI ABS Concert Ukulele Case

Bugle

Zitat von: RenaVieleicht kann der liebe Volker (CADzenklo) mal etwas dazu sagen. Er hat ja schon unterschiedliche Korpus-Formen gebaut...

Na gut – dann sag ich mal was. Ich habe keine Ahnung  :mrgreen:  aber davon eine ganze Menge.

Ich hab zwar schon eine ganze Menge verschiedener Korpusformen gebaut aber m.E. habe ich zu viele Parameter bei jedem Bau verändert, um hier gezielt sagen zu können Korpusform A bewirkt dies und Korpusform B jenes. Ich glaube festgestellt zu haben, dass ein tieferer und flächenmäßig größerer Korpus eine höhere Lautstärke erzeugt als ein flacher und kleiner. Bei jedem meiner Projekte habe ich andere Holzkombinationen und Bracingpatterns ausprobiert und alle klangen anders und trotzdem (für meine Ohren) schön – mal lauter, mal leiser, mal silbriger, mal voller, mal mit mehr und mal mit weniger Sustain.

Tendenziell sind Holzsorte und Bracinganordnung in meinen Augen hauptverantwortlich für den Sound eines Instrumentes. Richtlinien und Konventionen sind sowieso nur dazu da um sie zu ignorieren ;) .

lelopa

#7
Zitat von: RenaAnsonsten sollten auch alle gehen, die am Headstock breiter sind. z.B. so: TGI ABS Concert Ukulele Case

habe einige getestet, auch mit breiterem \"Kopfraum\"- aber wegen der Korpusgröße passte keiner  :(
werde jetzt aber mal nach dem TGI ABS Concert Ukulele Case fahnden!
Danke für den Tip!  :)

lelopa

Habe soeben nach dem Case gegoogelt und bin u.a. hier gelandet... :shock:
mensch ist Google schnell - die wissen alles über jeden und zwar sofort - tztztz

Dieter

#9
ich glaub, das macht jeder erbauer so, wie es ihm gefällt. ich hab z.b. concertukulelen mit den unterschiedlichsten korpusgrössen, wobei aber die mit dem kleinsten korpus den besten klang hat - eine von claus mohri.
da spielen ja auch noch andere faktoren eine rolle als nur die grösse.

koffer habe ich aber auch in concert-grösse..

wobei hier der unterschied zwischen bushman und mohri nicht nur in der grösse sondern auch in der höhe besteht:

Gruss Dieter

Rena

Wow, das ist auch ein gewaltiger Größenunterschied!  :shock:

LokeLani

#11
Was der Klang des Holzes auf die Ukulele für einen Einfluss hat, lässt sich mit Brüko-Ukulelen am besten vergleichen.
die sind alle gleich gebaut, aber mit verschiedenen Hölzern.

ukemouse

#12
Zitat von: Dieter....wobei aber die mit dem kleinsten korpus den besten klang hat - eine von claus mohri.
da spielen ja auch noch andere faktoren eine rolle als nur die grösse.
....

Ich glaub auch, daß nicht ein größerer Korpus automatisch mehr Klang bringt.
Dachte ich früher auch mal, bis ich dann zwei Uken in Unterschiedlicher Größe (Konzert und Sopran), gleiche Marke, gleiches Holz etc im direkten Vergleich getestet habe.
Ich war total überrascht, daß die Sopran viel voller und lauter war als die Konzert.
Diesen Test konnte ich dann später mit einer anderen Marke auch nochmal testen. Da war das Ergebnis, daß beide fast identisch waren. Also wieder war die größere nicht \"besser\" sondern \"nur\" gleich.  :shock:
Das macht einen dann doch echt nachdenklich.

Dieter

ist scheinbar wie beim auto:
die einen machen es mit ps, die anderen mit hubraum :)

im klang liegen die beiden nicht soo sehr weit auseinander, aber in der bespielbarkeit, da liegen welten..

in der lautstärke nehmen sie sich nix..
Gruss Dieter

Linho

#14
Ich möchte noch anmerken, dass auch die Mensur eine Rolle zu spielen scheint: Bei meinem Besuch bei Brüko konnte ich eine Sopran- und eine Longneck-Ukulele miteinander vergleichen, identisches Korpusholz (bin nicht mehr sicher, was es war), identische Korpusgröße, Unterschied also nur in der Mensur.

Für meine Ohren klang die Longneck schöner und voller. Vielleicht liegt das an der Saitenspannung oder an der Stegpositon (wobei die glaube ich gleich ist) oder an der relativen Stelle, wo man die Saite zupft, ich weiß es nicht. Aber das fand ich eine sehr interessante Beobachtung!