Plektrum, wenn ja welches?

Begonnen von skiffle, 23. Dez 2011, 09:19:40

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skiffle

Liebe Gemeinde, speziell liebe Schrammlergemeinde!
Ich habe nach entscheidungshilfreichen Tipps von Clubmitgliedern nun bestimmt
schonmal die richtigen Saiten für mein Ukulelebanjo gefunden.
Aquila 42U BANJO Ukulele (Banjo Uke/Banjolele) - GCEA Tuning (Nylgut)

Bisher bin ich selbst auf der Gitarre ohne Plektrum ausgekommen und auf der Ukulele auch.
Doch nun stehen neue lautstarke Herausforderungen vor mir, da werde ich wohl um ein Plektrum nicht drum herum kommen.
Ich möchte schon diffrenziert schrammeln beim Auf und Ab, also nicht \"hängen bleiben\" und flüssig auch sehr schnell schrammeln.
Es sei noch erwähnt, dass ich ein BanjoPiezoabnehmer einbauen und meistens öffentlich benutzen werde.
Filz?
Plastik (z.B. zerschnippelte ec-card)?
Leder?

Ich möchte auch nicht während jeder Mugge ständig neue Saiten drauf ziehen, weil zu toll gegen zu zarte Saiten....\"Peng\" usw.
Gibt es Erfahrungen von Vielspielern die es derb mögen? ;)
Ich werde jeden Hinweis gern dankbar absorbieren.

robertschult

High skiffle,

ich habe zwar keine Banjolele, aber ich bin ein berüchtigtes \"Spielschwein\" auf der 6saitigen, der es durchaus auch derb mag (das kam auf meinen bisherigen youtube-videos noch nicht so rüber . . . ;-)

Ich habe mir angewöhnt mit Fingerpicks und einem Daumenpick zu spielen, da ich dadurch zwischen Picking und Schrammeln wechseln kann. Man hat dadurch auch die Möglichkeit z.B. einen song mit Picking zu beginnen und anschließend \"Gas zu geben\" und wild auf das arme Instrument einzudreschen.

Wenn Du noch gar kein Plektrum gewöhnt bis, halte ich es durchaus für einen Versuch wert, ein Daumenplektrum zu versuchen - das sitzt fest am Daumen (ich habe normale Picks beim Spielen schon verloren . . . peinlich bei einem Auftritt) und Du kannst alles das machen, was Du mit einem anderen Plektrum auch machen kannst.

Vielleicht schaffe ich es, über die Feiertage (obwohl ich arbeiten muss . . . schluchtz ;-( ein Beispiel hochzuladen, ich würde mich dann hier noch einmal melden.

Gruß Robert

Fischkopp

#2
Da es dir um Lautstärke geht fallen Filz und Leder schon einmal weg,

es bleiben Plastikpleks, die es in allen möglichen Größen, Formen und Stärken gibt.

Ich würde dir raten zum Musikgeschäft deines Vertrauenes zu gehen und einige in
verschiedenen Dicken (weich/mittel/hart) zu kaufen und auszuprobieren. (kosten nicht die Welt) ;)

Gegen Verlieren beim Spielen kann man z.B. Löcher einstanzen oder Schleifpapierstücke aufkleben.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

robertschult

#3
Zitat von: FischkoppGegen Verlieren beim Spielen kann man z.B. Löcher einstanzen oder Schleifpapierstücke aufkleben.

Stimmt, das habe ich inzwischen auch gemacht (Schleifpapier), gaaaanz selten brauche ich noch ein normales Plektrum . . . das hilft wirklich !

Gruß Robert

robertschult

High skiffle,

. . . ich noch mal . . .

Hier findest Du ein paar Bilder zu Daumenpicks - vielleicht hilft Dir das auch weiter . . .

http://www.box.com/shared/suirqs4f7n7yg5l3c75k

Gruß Robert

buenlimon

Einige Leute müssen ohne Verstärker spielen, weil man an Orten spielt, wo kein Strom ist, oder wo man marschieren muss, oder unter dem Publikum umherwandern usw. Da stellt sich die Frage, wie laut man tatsächlich sein muss. Banjo ist ein seltsames Instrument. Man kann neben einem Banjospieler stehen und kaum etwas hören, während sie weiter weg in einer anderen Richtung viel hören, da einige Banjos den Sound in eine bestimmte Richtung projizieren. Da hilft nur die Erfahrung weiter. Zur Begleitung unverstärkten Gesangs reicht oft Spielen mit den Fingern ohne Plektrum. Spielt man aber mit Klarinette oder gar Saxofon zusammen, muss gnadenlos hart und perkussiv gespielt werden, insbesondere wenn Schlagzeug fehlt. Da ist ein mittelhartes Gitarrenplektrum in Tropfenform zu empfehlen. Da empfiehlt es sich, die Technik erfahrener Dixieland-Banjoisten anzuschauen, die Lieder typischerweise mit 200 Schläge die Minute begleiten (einige triolische Einwürfe sind dann 600/min). Das muss sehr exakt gemacht werden - da dreht sich nicht die Hand oder bewegen sich die Finger, sondern da bewegt sich der ganze Unterarm mit steifer Hand und genau dieses Bewegungsmuster dauert etwas, bevor man das in die Knochen bekommt. Das muss wegen der Lautstärke dann im Keller oder in der Garage geübt werden, ggf mit Ohrstöpsel denn das wird dann sehr laut. Die Technik der rechten Hand ist nicht in einem Monat gelernt, auch nicht bei einer Stunde täglich. Das dauert länger. Da kann man nach meiner Meinung sämtliche alternative Materialien vergessen  (Leder, Filz usw). Das muss ein richtiges Gitarrenplektrum sein. Ich finde es einfacher, mit einem mittelharten zu spielen, als mit einem weichen oder harten. Ist aber Geschmackssache. Nach meiner Meinung ist das, was man bei diesem Training lernt, nützlich, wenn man später Chord-Melody spielen will oder über zwei Saiten tremolieren. Auch hier kann man keine Handdreh-Bewegungen oder Fingerbewegungen gebrauchen, da muss der ganze Unterarm mitziehen (wie es auch Bouzouki- oder Sazspieler machen). Und dafür ist ein mittelhartes Gitarrenplektrum gut. Nach meiner Meinung. Banjo ist von der Natur her etwas anderes als Ukulele.

losguidos

Hi Skiffle,

das wichtigste zu dem Thema wurde ja schon gesagt. Ich habe meine Versuche mit Plektrum vorerst eingestellt. Das spielen damit waren mir doch etwas zu heftig/laut :) Die Dunlop Jazztone ( http://schneidermusik.de/shop1/index.php/cPath/87_146_1000319_307/search_in_categories/1 ) sind recht dick, laut, direkt und lassen sich gut greifen (so eine Art Mulde in der Mitte). Die gibt es in Verschiedenen Größen und Formen (auch mit schön runden Kanten, was die Saiten schont). Ich hatte mir seinerzeit die 204er geholt, fand sie aber überraschend klein... bei großen Händen bieten sich vielleicht eher die größeren Typen an.

VG

Jan

Es gibt Plektren, von Dunlop natürlich, die tatsächlich in der Hand halten, egal was man anstellt oder wie sehr man schwitzt. Die Dinger heißen *hosentaschekram* max grip und es gibt sie in verschiedenen Stärken.

Skiffle, wenn du sie testen willst, gib mir deine Adresse, ich schicke dir eine Probe.

Filz würde ich zum lauten Schrammeln nicht empfehlen.

Saitensprung

gute Erfahrungen habe ich mit dem Django Button von John Pearse (gibt\'s bei Thomann) gemacht. Sieht schön aus, ist rund (kann man also nicht falsch halten) und gibt einen lauten, aber weichen (gegenüber spitzen Plektren) Ton.

Jan

Die Django Buttons sind auf jeden Fall schonmal ein optischer Knaller. Wollte ich schon x-mal mitbestellen, habe es aber immer wieder vergessen.

jazzjaponique

Hab grad gestern ein paar pics für die Gitarre von hier bekommen.

http://www.ebay.de/itm/Horn-Plektren-E-Akustikgitarren-Basse-Buffalo-Horn-Guitar-Picks-/330660040480?pt=Gitarren&hash=item4cfcdfcf20#ht_745wt_1121

Für meinen Geschmack hören die sich super an  und es ist spannend mit den unterschiedlichen Stärken zu experimentieren.
Wenn man gleich mehrere nimmt und den Typen direkt anmailt sind sie auch echt günstig. (2,-)

Aber jetzt such ich mal nach nem alten Knopf, das geht sicher auch gut.

skiffle

#11
Ho, ho, ho!
Unglaublich wie das Ergebnis  ausfällt, wenn es einem gelingt, eine deutliche Frage zu stellen. :)
Danke Ihr Tippgeber:
@ Robert    
Sofort habe ich mir diverse Plektren aus dem Laden gefischt. Ein Gitrarrist hat mich nach bestem Wissen und Gewissen beraten. Ukulelisten sind wohl seltener in diesen Läden. Daumenpik ist wie überhaupt Piks im Allgemeinen gewöhnungsbedürftig. Ich werde da weiter experimentieren.
@    losguidos, jazzjaponique, Fischkopp und Saitensrung
auch Eure Empfehlungen werde ich probieren.
@    buenlimon
Du hast mein Problem prima formuliert zusammengefasst.

Ich werde vermutlich meinen Weg nur nach meinen Möglichkeiten Suchen und Gehen können.
Ein klassischer Banjospieler werde ich wohl nicht werden. Da hätte ich 30 Jahre früher aufstehen müssen.
Aber ich bin scharf auf das mir Mögliche auf der Banjoukulele. Rattenscharf! Und da helfen Eure Tipps allesamt echt weiter!!!

Ich hab jetzt ein kleines Sammelsurium Plektren untersucht und bin noch unzufrieden.
Ursachen sind wohl meine bisherige falsche Auswahl oder/und Gewöhnungsdefizit.
Bei dieser Gelegenheit (Fingerpiks) habe ich meine Selbstwahrnehmung bezüglich meiner kleinen zarten Kinderhände (Fingerspitzen)\"korrigieren\" müssen. ;)
Erst erlebte persönliche Erkenntnis; jedes Plektrum hat tatsächlich erheblichen Einfluß auf den Klang und nicht nur, wie ich vermutete auf die Lautstärke.

Nun geht die Suche weiter. Auch Flensburger Bierstöpseldichtungsgummis werden demnächst getestet.
Eines hab ich schon erfahren rund (zumindest runde Kanten) und mittelfest sollten sie sein.

@   Jan hab Dank für das Angebot. Ich komme schon deshalb gern darauf zurück, weil es ja von einem aktiven Ukulelisten kommt.

Erfolgreiche Abstimmungsergebnisse beim häuslichen Musizieren unterm Weihnachtsbaum wünscht Euch

skiffle.

http://www.youtube.com/watch?v=vUi_FK_sHKM&feature=related

jazzjaponique


skiffle

Stimmt & Dank dafür!  :)

buenlimon

#14
Vielleicht noch eine winzige Bemerkung zum Schluss: Ich spiele mit Plektrum seit fast 40 Jahren - erst Tenorbanjo, später Mandoline, dann Gitarre, und endlich Langhalsbanjo (= \"guitar tuned plectrum banjo\" = \"eine sehr lange Bariton-Banjolele\" ) das dann am Ende zur Ukulele geführt hat. Ich habe den Eindruck, dass wenn man geübt ist, also wirklich geübt, nicht 300 Stunden, sondern 3000 (dreitausend) oder mehr, dann klingt es gut, egal, womit man spielt. Ich würde sagen, fang an, die ganzen Stunden abzuarbeiten, und am Ende werden alle Plektren gut klingen. Das harte Plektrum fordert eine wohldosierte Spannung der Fingermuskeln, wenn man es nicht verlieren will. Das weiche Plektrum neigt zum hörbaren Flappern. Das mittelharte wird einfach festgehalten und dann werden \"die Nägel reingeschlagen\" wie die Dixieleute sagen.